Mensch & Umwelt

Bootsübersetzanlage mit Kran

Für die Kleinschifffahrt gibt es am Schweizer Ufer eine Bootsübersetzanlage mit Kran. Die Anlage steht tagsüber und bei einem Rheinabfluss unter 1.600 m³/s zur Verfügung. Das Übersetzen von Kanus und leichten Wanderbooten erfolgt mit einem einfachen Bootstransportwagen.

Krananlage oberhalb

Max. Länge der Boote15 m
Max. Breite der Boote2,2 m
Max. Höhe der Boote1,2 m
Max. Gesamtgewicht2.000 kg
  • Um während der momentan laufenden Arbeiten für die Grossrevision der Maschinengruppen einen sicheren Betrieb der Bootsübersetzanlage zu gewährleisten, wird die Bootsübersetzung bereits bei einem Abfluss von 1200 m³/s eingestellt.

Krananlage unterhalb

Anmeldung grösserer Boote

Wählen Sie +41 61 855 9320 oder +49 7623 7505 20

Fischaufstiegsanlagen

Zwei Anlagen zum Aufstieg

Um den stromaufwärts schwimmenden Fischen den Aufstieg zu ermöglichen, hat das Kraftwerk zwei Fischaufstiegsanlagen installiert.

Auf der deutschen Uferseite besteht ein naturnahes Umgehungsgewässer mit einer Länge von ca. 1,2 km, in dem die Fische durch einen Raugerinnefischpass die rund 10 m Höhenunterschied überwinden können. Auf beiden Seiten des Trennpfeilers zwischen dem Maschinenhaus und dem Stauwehr können die Fische in einen Vertical-Slot-Fischpass einsteigen, welcher einen Treppensprung von nur 12,5 cm hat. Er schliesst an das Umgehungsgewässer auf der deutschen Seite an.

Damit auch bodenorientierte Lebewesen den Weg in die beiden Fischaufstiegsanlagen finden, gibt es dort jeweils einen Sohlanschluss.

Die Dotierturbine – den Wasserfluss sinnvoll umleiten

Damit die im Fluss aufsteigenden Fische den Einstieg in das Umgehungsgewässer finden können, braucht es eine sogenannte Leitströmung, welche die Fische zum Einstieg in die Fischaufstiegsanlage „führen“. In das Umgehungsgewässer werden beim Einlaufbauwerk 6 m3/s Rheinwasser eingeleitet. Beim Verteilbauwerk teilt sich das Wasser auf, einerseits in das Raugerinne (1,4 m3/s) und andererseits in eine Druckleitung mit 180 cm Durchmesser (4,6 m3/s), die das Wasser dem Fischeinstieg des Raugerinnes als Leitströmung zuführt.

Um die Energie dieser Wassermenge nicht ungenutzt verpuffen zu lassen, wurde ein sogenanntes Dotierkraftwerk eingebaut. Bevor das Wasser also seine Aufgabe als Leitströmung erfüllt, wird es zur Stromerzeugung genutzt und produziert das ganze Jahr über eine Leistung von ca. 300 kW was eine Jahresarbeit von rund 2,6 Mio. kWh ergibt.

Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die hohe Energie des Wassers abgebaut und es so sehr ruhig und gleichmäßig als Leitströmung für die Fische zur Verfügung steht. Eine klassische Win-Win-Situation für Klimaschutz und Ökologie.

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Umgehungsgewässer Einlaufbauwerk

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Umgehungsgewässer Bachlauf

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Umgehungsgewässer Verteilbauwerk und Fischzählbecken

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Umgehungsgewässer Raugerinne

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Dotierturbine

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Umgehungsgewässer Mündungsbauwerk (Fischeinstieg)

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Vertical-Slot-Fischpass

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Wehr- und maschinenhausseitiger Fischeinstieg in den Vertical-Slot-Fischpass

Monitoring und Fischzählungen

In den Jahren 2013 und 2014 wurden insgesamt 17 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen realisiert. Davon sind 15 direkt zur Verbesserung der Ökologie am Kraftwerk und an den Ufern vorgesehen.

Zur Prüfung, ob wir mit den Maßnahmen auch die gesetzten Ziele erreichen, wird durch Biologen über 10 Jahre hinweg ein Monitoring durchgeführt.

Ein wesentlicher Punkt dabei ist die Fischzählung. Hierbei werden durch die örtlichen Fischervereine alle Fische gezählt, die die beiden Fischaufstiegsanlagen passieren. Die Zählung erfolgt im eigens dafür eingerichteten Zählbecken.

Die Ergebnisse sind hervorragend. Innerhalb eines Jahres wurden rund 25.000 Fische aus 29 Arten gezählt. Das übertrifft die bei der letzten Zählung 2006 mit alter Fischtreppe realisierten Ergebnisse deutlich und kann als großer Erfolg gewertet werden.

Ufer – Verantwortung für 27 km Lebensraum

Uferpflege

Das Kraftwerk pflegt und unterhält nicht nur das Kraftwerk selbst, sondern auch beide Uferbereiche bis nach Bad Säckingen bzw. Mumpf, was eine Strecke von jeweils 13,5 km ausmacht. Die besondere Herausforderung ist, die Ufer im Sinne der Erholungsnutzung, Flora und Fauna sowie der Anforderungen von Städten und Gemeinden so zu pflegen, dass eine gesamthafte Aufwertung entsteht und Konflikte vermieden werden. Hierzu wurden sogenannte Uferpflegepläne erstellt und mit allen Beteiligten abgestimmt.

Als Pflegeziele gelten: Erhalt alter, landschaftsprägender Bäume, Förderung einer Vielfalt an Bäumen und Sträuchern, Freihalten von Sichtfenstern für Wanderer, Einbringen von Raubäumen ins Gewässer zum Schutz von Jungfischen sowie gezielte Maßnahmen zum Artenschutz von Fledermäusen, Eisvögeln und Gänsesägern.

Staugebiet

Innerhalb des Konzessionsgebietes ist das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt für die Uferpflege verantwortlich. Dies umfasst je eine Strecke von 13.5 km an beiden Rheinufern. Heute zählen die beiden Uferlandschaften als ein Erholungsgebiet der besonderen Art – sehr zur Freude der Wanderer, Fischer und Naturfreunde.

Personenübergang

Grenzüberschreitende Verbindung

Im Sommer 2000 wurde ein grenzüberschreitender Wanderweg über das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt eröffnet – im Hinblick auf die anstehende Konzessionserneurung im Jahre 2010 zunächst als Provisorium. Im Zuge der Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen für die neue Konzession wurde eine neue Personenbrücke parallel zum Maschinenhaus errichtet.

Der neue Personenübergang konnte dann am 14.09.2014 mit einem Festakt gemeinsam mit den Vertretern der Behörden und Gemeinden eröffnet werden.

Der Personenübergang ist das ganze Jahr für Fussgänger und Radfahrer geöffnet. Es dürfen keine zollpflichtigen Waren mitgeführt werden.

Ausgleichsmassnahmen für neue Konzession

1

M01: Lokale Förderung des Geschiebetriebs

Ziel der Massnahme
Der Geschiebeeintrag wird über Kiesschüttungen am deutschen Ufer zwischen Bad Säckingen und Wallbach erfolgen. Die lokale natürliche Geschiebezufuhr soll dabei begünstigt werden, sowie Laichplätze für Kieslaicher in strömungsbegünstigten Bereichen entstehen.

Beginn: 08/2013 | Fertigstellung: 11/2013

2

M02: Förderung der Ufererosion

Ziel der Massnahme
Erosionsprozesse werden durch Entfernung von Uferverbauungen (Blocksatz, Kokoswalzen) auf Schweizer Seite Höhe Wehra-Mündung gefördert.

Beginn: 06/2013 | Fertigstellung: 08/2013

3

M03: Uferstrukturen für die Fischfauna

Ziel der Massnahme
Die Schaffung von strömungsberuhigten Buchten mit Granitblöcken und Raubäumen in Wallbach CH sollen als Fischunterstände und zur Erhöhung der Habitatvielfalt für Jungfische und Kleinfischarten dienen.

Beginn: 06/2012 | Fertigstellung: 07/2012

4

M04: Umgehungsgewässer

Ziel der Massnahme
Es wird ein naturnahes Umgehungsgewässer beim Maschinenhaus gestaltet. Das Gewässer soll die Vernetzungs- und Lebensraumsituation für die Fischfauna verbessern. Ein Teil des Wassers aus dem Umgehungsgewässer dient als Lockwasser für die Fische im Mündungsbereich und wird durch eine Bypassleitung zur Stromerzeugung einer Dotierturbine zugeführt. Die Funktion des Fischaufstiegs kann mit einer Zählkammer überprüft werden.

Länge: 1095 m | Max. Durchfluss: 6 m3/s

Beginn: 10/2012 | Fertigstellung: 04/2014

5

M05: Verbindung Wehrabucht – Rhein

Ziel der Massnahme
Gestaltung eines naturnahen Einlaufes von der Wehra und eines neuen naturnahen Auslaufes in den Rhein. Die Vernetzung und Durchgängigkeit Wehrabucht – Rhein wird für Fische wiederhergestellt.

Beginn: 01/2014 | Fertigstellung: 10/2014

6

M06: Strukturierung der Ufer mit Raubäumen

Ziel der Massnahme
Fischunterstände werden durch Raubäume gefördert.

Anzahl Standorte: 30

Beginn: 01/2013 | Fertigstellung: 12/2013

7

M07: Campingplatz Mumpf

Ziel der Massnahme
Neugestaltung der Uferlinie bei Mumpf (überströmter Flachwasser-Bereich, Kiesschüttung, Strukturierung mit Felsblöcken). Kieslaicher sollen dadurch gefördert werden.

Beginn: 08/2010 | Fertigstellung: 10/2010

8

M08: Aue Wallbach (D)

Ziel der Massnahme
Gestaltung eines Seitenarms zur Erhöhung der Strukturvielfalt und als Rückzugsgebiet für Fische.

Beginn: 08/2012 | Fertigstellung: 10/2012

9

M09: Uferstrukturierung Kiesrückhalt

Ziel der Massnahme
Der Geschiebeeintrag wird über Kiesschüttungen am deutschen Ufer zwischen Bad Säckingen und Wallbach erfolgen. Die lokale natürliche Geschiebezufuhr soll dabei begünstigt werden, sowie Laichplätze für Kieslaicher in strömungsbegünstigten Bereichen entstehen.

Beginn: 06/2013 | Fertigstellung: 11/2013

10

M10: Erweiterung/Vernetzung Verlandungszone

Ziel der Massnahme
Die Verlandungszone Burgacker wird mit einer Sukzessionsfläche erweitert und mit einer Pufferzone gegen das Landwirtschaftsland abgegrenzt. Ein auentypisches Landschaftselement wird ausgedehnt und besser vernetzt.

Beginn: 08/2014 | Fertigstellung: 10/2014

11

M11: Verbesserung Fischaufstieg

Ziel der Massnahme
Umbau des bestehenden Fischpasses zu einem Vertical Slot und verbesserte Lockströmung.

Beginn: 11/2012 | Fertigstellung: 09/2014

12

M12: Vernetzung der Buchten

Ziel der Massnahme
Abschnittsweise Entfernen der Baustahlgitter bei einer Verlandungszone auf der deutschen Seite im Bereich obere Dohlenbrunnen. Die Zugänglichkeit für Fische soll verbessert werden.

Beginn: 06/2013 | Fertigstellung: 11/2013

13

M13: Aufwertung Bachtele

Ziel der Massnahme
Neugestaltung und Aufwertung bestehender Weiher, Vernetzung Weiher – Rhein, Pionierflächen, Verlegung des Wanderweges.

Beginn: 06/2008 | Fertigstellung: 06/2009

14

M14: Anpflanzung/Wellenschutz bei Chräbis

Ziel der Massnahme
Schaffung von zwei Inseln mit Röhrichten, Weiden und Erlen und als Brutplatz für Wasservögel.

Beginn: 06/2013 | Fertigstellung: 11/2013

15

M15: Definitiver Personenübergang

Ziel der Massnahme
Erstellung einer neuen Fussgängerbrücke etwa 20 m unterhalb des Maschinenhauses.

Beginn: 11/2012 | Fertigstellung: 09/2014

16

M16: Sanierung der Bootsübersetzanlage

Ziel der Massnahme
Für grosse Boote wird eine neue Bootstransporteinrichtung mit einem Trägerwagen montiert.

Beginn: 01/2018 | Fertigstellung: 08/2018

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